Heiko Jacobs' Seiten zum Thema:

U-Strab / Stadtbahntunnel / Kombilösung Karlsruhe

-- Andere Tunnelvarianten --

Viel habe ich oben über die derzeit geplanten Tunnel und deren Schwächen geschrieben. Gab es auch Untersuchungen von anderen Tunnelvarianten? Historisch gab es bereits eine ganze Reihe von Anläufen, Karlsruhe mit einer mehr oder weniger großen U-Bahn zu beglücken. Auf diese kann ich hier gar nicht eingehen. Eine davon ist übrig geblieben und wird von Teilen der FDP favorisiert: Die Y-Trasse, die nicht direkt unter der Kaiserstraße liegt, sondern im Zug der Markgrafen- und Erbprinzenstraße. Sie nutzt den Umstand, dass eine U-Bahn nicht unbedingt direkt unter vorhandenen Straßen liegen muss (was aber größere Tiefen und andere Haken nach sich zieht). Große Vorteile hat sie aber nicht.

Leider nicht in Diskussion sind Tunnelprojekte, die wesentlich kleiner sind als das jetzige. Jede Rampe ist ein Problem, städtebaulich wie bezüglich Netzflexibilität. Brauchen tut man einen Tunnel allenfalls für den zentralen Abschnitt der Kaiserstraße zwischen Europaplatz und Marktplatz, denn dort sind die meisten Fußgänger unterwegs. Die Kaiserstraße östlich davon hat heute schon weniger Bedeutung und wird noch weiter zurückfallen, wenn ECE fertig ist. Man wird dort eines Tages froh sein über eine belebende Bahn, die die Kunden an den Geschäften vorbei fährt. Auch die Karl-Friedrich-Straße wird sich vermutlich nie so stark entwickeln, dass man dort unbedingt einen Tunnel bräuchte. Beide Abschnitte werden ohne Bahn langweilig sein.

Ein deutlich kleineres Tunnelprojekt wäre folgende Idee: Der Häuserblock, auf dem das ECE-Center entstehen soll, wird bald weitgehend leer geräumt. Es wäre groß genug für eine Stadtbahnrampe. Wenn man wollte, könnte man versuchen, eine solche in den Baublock ECE unterzubringen und hätte so eine Rampe weniger im Stadtraum gestalterisch zu integrieren. Dort ausfahrende Linien wären optimal an das oberirdische Netz angebunden. Kein Problem mit der Unterführung Kriegsstraße. Als Gegenstück reicht eine Rampe westlich des Mühlburger Tores. Keine weiteren Abzweige. Führung über Karstadt. Das würde bereits einen Hauptverkehrsstrom abdecken und einen Engpass im Netz beseitigen. Die S1 könnte durch den Tunnel fahren, S2 und S5 könnte man dorthin umleiten. Der Rest bleibt oberirdisch. Eine deutliche Entlastung der Innenstadt wäre möglich, insbesondere von den großen, besonders störenden Stadtbahnlinien.

Städtebaulich kommt man oberirdisch nur schwierig mit einer Bahn in die Region um die Fachhochschule. Die jetzigen Tunnelplanungen ignorieren aber den Bereich nördlich der Kaiserstraße. Die Rampe der obigen Idee statt beim Mühlburger Tor bei der FH wäre denkbar. Dies sind nur einige wenige Denkanstöße. Es sind noch mehr Ideen im Umlauf, meist aber mit größerer Dimension. Da ich eigentlich kein Anhänger von Straßenbahntunneln bin, möchte ich nicht weiter darauf eingehen und dieses Feld anderen überlassen. Ich möchte mich hiermit nur darauf beschränken, die Linienführung der heutigen Planung in Frage zu stellen, auch angesichts aktueller Entwicklungen in der Stadtentwicklung.

Geo-Bild Ingenieurbüro Heiko Jacobs für Fernerkundung auch-rein.de Internet-Service Heiko Jacobs

Sitemap, Kontakt und Impressum
Sie sind hier: Eingangsseite > III. '02: City 2015 Gruppen > Nahverkehrsnetz > Andere Tunnel

Ingenieur für Geo-Daten gesucht? Internet-Dienstleister gesucht?
Lösungen für ungewöhnliche Probleme gesucht?