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U-Strab / Stadtbahntunnel / Kombilösung Karlsruhe

-- BNN-Bericht --

Badische Neueste Nachrichten vom 7.11.1995, S. 19

"Der Zirkeltrasse ist der bessere Tunnel"

Heiko Jacobs läßt den Straßenbahnstau in der Kaiserstraße über den Zirkel abfließen

Im Dezember 1992 beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, die Untertunnelung der Kaiserstraße für die Straßenbahn in Angriff zu nehmen. Doch je länger die Planungen dauern, desto lauter werden die Zweifel an dem U-Strab-Projekt. Von vorme beginnt damit auch wieder die Diskussion, die nach Meinung vieler Kritiker der U-Strab vor drei Jahren viel zu kurz kam: Die Diskusssion über Alternativen zum Tunnel. Neben der Kriegsstraßentrasse gibt es jetzt auch den Vorschlag einer "Zirkeltrasse". Die Idee stammt von Dr. Heiko Jacobs. (Anm. dazu von "Dr." Jacobs: Dies ist hochgestapelt... Weiß nicht, woher er das hat, ich habe jedenfalls überall brav Dipl.-Ing. geschrieben...) Der leidenschaftliche "Schienenfan" und Mitarbeiter des Institutes für Photg(r!)ammetrie und Fernerkundung an der Universität hat die neue Entlastungsvariante ausgetüftelt. Interessenten können seine Arbeit unter Tel. 608-3676 anfordern (Anm.: oder mögen die Print-Funktion des WWW-Browsers nutzen...:-). Mit Heiko Jacobs sprach unser Redaktionsmitglied Michael Nückel.
BNN: Nicht die Kriegsstraße als Alternative zur geplanten Untertunnelstraßenbahn (U-Strab), sondern den Zirkel schlagen Sie zur Entlastung der Kaiserstraße vor.

Jacobs: Ja, so ist es. Alle anderen bisher diskutierten Varianten - also der Tunnel in der Kaiserstraße und die Trasse in der Kriegsstraße - haben neben ihren jeweiligen Vorteilen vor allem auch gewichtige Nachteile. Deshalb habe ich nach einer besseren Lösung gesucht und bin nach reichlicher Überlegung auf den Zirkel gekommen.

BNN: Warum hatten nicht schon andere Experten oder Planer diese Idee?

Jacobs: Ein entscheidender Grund liegt sicher darin, daß die Planungen für den Tunnel schon recht alt sind. Auf jeden Fall aber wurde die Entscheidung für den Tunnel getroffen, als der Zirkel noch nicht frei war. Erst seit kurzem wissen wir, daß wir den Zirkel für den Autoverkehr nicht mehr brauchen, weil der Verkehr allein unter der (die?) Schloßplatzunterführung passen wird.

BNN: Wie soll Ihre Entlastungstrasse durch den Zirkel genau aussehen?

Jacobs: Die Straßenbahnen in Ost-West-Richtung zweigen am Berliner Platz oder am Europaplatz ab. Nach meinen Überlegungen könnte der Zirkel im Endausbau so viele Bahnen aufnehmen, daß nur noch etwa ein Drittel durch die Kaiserstraße fahren müßten.

BNN:Die Abzweigung am Berliner Platz läßt sich ja noch halbwegs einfach vorstellen, aber wie wollen Sie vom Zirkel wieder zum Europaplatz kommen?

Jacobs: Es gibt zwei Möglichkeiten: durch die Stephanienstraße oder die Akademiestraße. Ich halte letztere für die günstigere Verbindung. Die Akademiestraße ist genauso breit wie der Zirkel, also auch unter der gleichen Voraussetzung nutzbar.

BNN: Worin liegen die Vorteile der Zirkeltrasse gegenüber den anderen Entlastungsvarianten?

Jacobs: In der neuen Erschließung von Stadteilen und Kunden. Beim Tunnel bleibt dabei alles beim alten, und auch die Kriegsstraßentrasse kann kann kaum mehr als die bereits bestehenden Haltestellen (Ettlinger Tor, Karlstor und in der MAthystraße) erschließen. Ganz anders sieht es hingegen bei der Zirkeltrasse aus. Sie erschließt nicht nur die nördliche Seite der Kaiserstraße mit den Hochschulen und Behörden neu, sie könnte auch bald schon die neue Nordstadt an der Erzbergerstraße anbinden.

BNN: Aber Sie machen bei Ihrer Leistungsbilanz auch Kosten und Bauzeit geltend.

Jacobs: Das sind zwei weitere Argumente für die Zirkeltrasse. Sie ist kostengünstiger als Tunnel und Kriegsstraße - erst recht, wenn man die Anbindung der Nordstadt mit einbezieht. Und sie ist viel schneller zu realisieren: Wenn der Autoverkehr vollständig über die Schloßplatzunterführung läuft, ist der Zirkel frei. In der Akademiestraße sieht die Sache wegen der Anwohnerparkplätze etwas anders aus, aber auch das sind keine unüberwindbaren Hindernisse.

BNN: Läßt sich für das Geld der Tunnellösung nicht die Zirkel- und die Kriegsstraßentrasse bauen?

Jacobs: Das müssen die Experten ausrechnen. Grundsätzlich erscheint mir dies durchaus möglich. Mit der Einsparung durch die Zirkeltrasse könnte ja zunächst auch die Trasse durch die Baumeister- und die Mathystraße verbessert werden. Und im Prinzip kann man sogar die Option für die Tunnellösung weiterverfolgen. Mit Zirkel und Tunnel zusammen wäre es sogar denkbar, den Straßenbahnverkehr ganz aus der Fußgängerzone herauszunehmen.

BNN: Haben Sie schon Reaktionen auf Ihre Vorschläge?

Jacobs: Ich habe meine Arbeit vor etwa drei Wochen an die Parteien und die Verkehrsbetriebe geschickt - und warte auf Antwort.
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