Heiko Jacobs' Seiten zum Thema:
U-Strab / Stadtbahntunnel / Kombilösung Karlsruhe
-- Argumente 2009 für/gegen die Kombilösung: Die Kombilösung ist schlecht für den Einzelhandel --
Argumente 2009 für/gegen die Kombilösung
– Die Kombilösung ist schlecht für den Einzelhandel
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Da denkt man vorrangig an die Bauzeit:
Schon kleine Baustellen machen sich durch Umsatzeinbrüche bemerkbar.
Mit allem Drum und Dran (Vorheriges Verlegen von Leitungen etc.)
ist bei einer Haltestelle mit bis zu zwei Jahren Bauzeit zu rechnen.
Viele U-Bahn-Baustellen aus Citys anderer Städte haben gezeigt,
dass viele Geschäfte die Bauzeit nicht überleben. Besonders leidet
darunter der wenige verbliebene inhabergeführte Einzelhandel,
weil der Durststrecken nicht konzernweit über alle Fillialen
ausgleichen kann.
Und wenn man sich Karlsruhe heute schon anschaut, ähnt man, dass oft
nichts Gutes nachkommt wo einmal qualitativ interessante Geschäfte waren.
Noch mehr Ein-Euro-Shops, Handyladen und Dönerbuden als Kulisse
zum Flanieren?
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Aber nicht nur der Handel direkt an der Baustelle leidet,
auch etwas weiter weg wird er beeinträchtigt sein, weil es
überhaupt chaotischer wird, mit der Bahn, aber auch mit dem Auto,
dem Rad pder zu Fuß in die Innenstadt zu kommen.
Das was als Radverkehrsführung im Radlerforum vorgestellt wurde
für diverse Bauphasen der Haltestelle hat mich schockiert und
an vergangene selbst erlebte Baustellen mit absolut katastrophaler Führung
erinnert (Durlacher U-Sträble, Post Galerie, ECE).
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Bei der 1996er U-Strab hätten die Geschäfte es evtl. leichter gehabt
zu überleben, weil noch keine große Konkurrenz da war.
Das Einkaufszentrum am Ettlinger Tor gab es noch nicht.
Bald kommt noch das Factory-Outlet in Roppenheim im Elsaß hinzu.
Von der Konkurrenz der Nachbarstädte von Ettlingen über Mannheim
bis Stuttgart ganz zu schweigen.
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Wenn die U-Strab endlich fertig ist, brauchen wir sie wohl nicht mehr ...
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Vergessen wird aber auch das kleine Geschäft des schnellen Straßenverkaufs
an wartende Fahrgäste. Hier noch mal schnell Obst gekauft, dort
noch schnell eine Schmerztablettenpackung, da die Zeitschrift.
Viele leben nicht zuletzt davon. Das entfällt künftig, weil man die
Wartezeit nicht mehr geschäftsnah verbringt und unten wird es aus
Brandschutz- und Kostengründen keine Läden geben.
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Auch nicht zu vergessen ist der Werbeeffekt für die Geschäfte
beim Fahren mit der Bahn: Man schaut raus und sieht die Läden vorbei
ziehen. So entdeckt man neue Läden schnell und erinnert sich bei
anderen Läden an Dinge, die man noch kaufen wollte. Also steigt man
aus und erledigt das schnell, wenn man schon mal gerade in der Nähe ist ...
Das entfällt künftig.