Sie sind quasi so alt wie die Universitäten, denn an den wenigen
mittelalterlichen Universitäten schlossen sich die weitgereisten
Studenten in sogenannten "Nationes", meist jeweils nach
der nationalen Herkunft, sowie "Kollegien" und
"Bursen" (eine Art Wohngemeinschaft...) zusammen.
Der Zusammenschluss in die zumeist universitäre Origanisation
war oft verpflichtend.
Im 15. und 16. Jahrhundert entwickelten die außerhalb der
Universitäten privat organisierte Nationen bzw.
"alten" Landsmannschaften.
Im 18. Jahrhundert bildeten sich nach Vorbild der
Freimaurerlogen teils nebenher die Orden, die wesentliche
heutige Traditionen der Verbindungen herausbildeten.
Später entstanden so genannte Kränzchen.
Aus diesen verschiedenen Wurzeln (alte Landsmannschaften,
Orden, Kränzchen) gingen die heutigen Corps hervor.
Während der Befreiungskriege gegen Napoleon entstanden
die Burschenschaften, zunächst als einheitlicher Verband aller
Studenten und mit politischer Zielsetzung.
Durch deren Unterdrückung scheiterte aber der Gedanke der
einheitlichen Studentenschaft, Corps und Burschenschaften
bestanden parallel zueinander.
Mitte des 19. Jahrhundert im Rahmen des allgemeinen
gesellschaftlichen Wandels änderte sich auch die Stellung
der Verbindungen. Statt Konfrontation zum Staat wurden sie zum
festen Bestandteil des akademischen Lebens.
Außerdem konnten sich je nach Interessenslage der Studenten
die verschiedensten Arten von Verbindungen bilden,
wie es sie noch heute gibt.
Das Schicksal der Verbindungen in der Nazi-Zeit war unterschiedlich:
Selbstauflösung oder später Verbot, mit oder ohne Versuch,
die studentischen Traditionen in Kameradschaften weiter am Leben
zu erhalten.
Nach kurzer Verbotsphase durch die Alliierten konnten viele
Verbindungen in den drei West-Zonen den Aktivenbetrieb wieder aufnehmen.
Verbindungen mit Standort in der sowjetischen Zone oder den
Ostgebieten eröffneten zum Teil in den nachfolgenden Jahrzehnten
den Aktivenbetrieb an einem neuen Standort an alten oder
neu gegründeten Universitäten in der Bundesrepublik.
Einige von diesen kehrten nach dem Fall der Mauer wieder zurück.