Es dauerte noch bis Mitte des 14. Jahrhunderts, ehe deutsche Scholaren an
deutschen Universitäten studieren konnten. 1348 gründete Kaiser Karl IV. in
Prag, seiner bevorzugten Stadt, die erste deutschsprachige Universität. Noch
im selben Jahrhundert folgten Wien (1365), Heidelberg (1386), Köln (1388) und
schließlich 1392 Erfurt. Auch die deutschen Universitäten folgten in ihrem
Aufhau den älteren Vorbildern. Sie ahmten die Eingliederung der Studenten in
das System von Nation und Korporation, das schon in zwei Fällen beschrieben
worden ist, nach. In Prag zum Beispiel existierten vier Nationen: Böhmen,
Bayern, Sachsen und Polen (6).