Couleurstudentische Informationen |
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Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, daß die meisten Verbindungen heute noch reine Männerbünde sind. Verbindungen sind zu einer Zeit entstanden, als es schlichtweg noch keine studierenden Frauen gab! Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden Frauen zum Studium zugelassen. Gesellschaftlich waren Frauen aber noch längst nicht gleichberechtigt, so dass viele Kreise, auch Verbindungen, die sich als privatrechtliche Vereine im Gegensatz zu öffentlich-rechtlichen Unis nicht anpassen mussten, weiterhin den Frauen gegenüber verschlossen blieben.
Bereits zwischen den Kriegen entstanden daher reine Damenverbindungen als Alternative, die aber nach dem 2. Weltkrieg zunächst nicht wiedererstanden. Erst in den 70er Jahren entstanden wieder zunehmend Damenverbindungen.
Parallel dazu haben sich seit dieser Zeit auch einige männliche
Verbindungen Studentinnen gegenüber geöffnet.
Die Integration ist in Verbindungskreisen heftig umstritten.
Befürworter heben neben der allgemeinen Gleichberechtigung die
Verbesserung von Klima, Niveau und Kommunikation hervor.
Die Gegner, noch in der Mehrheit, befürchten Partnerschaftskonflikte,
Eifersüchteleien etc. und durch diese Konflikte
den Untergang der Verbindung.
Außerdem meinen sie, daß das stark männlich orientierte
studentische Brauchtum Frauen nicht zumutbar sei bzw. dass das
Brauchtum dadurch verfälscht wird.
Die meisten bisherigen gemischten Verbindungen pflegen oft nicht das
komplette Repertoire an studentischem Brauchtum, sodass dieses Problem
dort nicht so stark in Erscheinung tritt.
Verbindungen mit "Vollrepertoire" oder gar schlagende Verbindungen scheuen
noch stark vor der Aufnahme von Frauen zurück.
Inwieweit sich dies in der Zukunft ändern wird, ist offen. Die Diskussion darüber ist noch nicht abgeschlossen, so dass man noch mit Änderungen rechnen kann. Oft sind einzelne Verbindungen Vorreiter und deren Dachverbände ziehen nach konfliktreichen Diskussionen erst später nach.
Einen anderen Weg hat der Unitas-Verband beschritten: Dort gibt es zwar keine gemischten Bünde, aber seit einigen Jahren gibt es auch Vereine ausschließlich für Frauen, die vollwertiges Mitglied des Dachverbandes sind (der im übrigen im Gegensatz zu anderen Verbänden als Gesamtverein mit "Filialen" organisiert ist und nicht als Zusammenschluss eigenständiger Verbindungen).