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Neue Messe

- Anbindung an die Bahn

Skizze Wenn in der Presse über die Verkehrsanbindung der geplanten neuen Messe auf dem Flugplatz Forchheim berichtet wird, ist fast immer nur von der Straßenanbindung die Rede. Zuerst wurde eine neue Straße an Oberreut vorbei durch den Wald geplant, jetzt bevorzugt man eine Untertunnelung von Forchheim-Silberstreifen im Rahmen der Aufhebung des dortigen Bahnübergangs. Von einer Anbindung der Messe an den öffentlichen Verkehr ist dagegen wenig zu hören.

Offenbar hält man die vorhandene Haltestelle Leichtsandstraße der S2 für ausreichend. Von der Haltestelle zum Eingang der Messe sind es allerdings ca. 500 m. Diese 5 Gehminuten sind z.B. bei Regenwetter nicht besonders attraktiv. Außerdem gibt es mit der S2 keine direkte Anbindung an den Hauptbahnhof. Mit der Bahn anreisende Messebesucher müssten ein weiteres Mal umsteigen, Gesamtfahrzeit: 32 Minuten!

Der VCD hat sich deshalb Gedanken über eine bessere Messeanbindung gemacht. So könnte die Strecke der S2 bei der Leichtsandstraße an die B36 schwenken, damit die Haltestelle näher an die Messe rückt. Die S2 könnte auch über die B36 hinweg direkt auf das Messegelände fahren, dazu müßte sie allerdings zweimal die B36 queren. Es bleibt der Nachteil der schlechten Anbindung an den Hbf und die zu lange Fahrzeit.

Eine noch günstigere Verbindung zwischen der Messe und dem Hbf könnte über die schon seit langem geplante Straßenbahn in der Pulverhausstraße realisiert werden, wenn diese Linie über die Strecke der S2 oder Durmersheimer Straße zur Messe verlängert wird. Eine Bahn durch die Pulverhausstraße wäre unabhängig von der Messe sinnvoll, da sie die Hardeck- und Heidenstückersiedlung endlich an das Tramnetz anschließen würde.

Allerdings ist die Trassenführung im Bereich der Europahalle problematisch: Da die Straßenbahn nicht über deren Vorplatz fahren soll, wird die Linie voraussichtlich einen Fahrzeit verlängernden Umweg über die Südendstraße und die südliche Brauerstraße in die Ebertstraße nehmen.

Eine noch schnellere Schienenverbindung zur Messe wäre möglich, wenn man vorhandene Bahngleise nutzt und Zweisystem-Stadtbahnen einsetzt. Eine Linie könnte vom Hbf über die DB-Gleise Richtung Pfalz direkt in die Pulverhausstraße fahren. Eine andere Möglichkeit wäre eine Messelinie vom Hauptbahnhof auf DB-Gleisen bis Forchheim-Silberstreifen und dann weiter auf einer neuen Trasse zur Messe. Diese Lösungen werden jedoch vorerst daran scheitern, daß die DB-Gleise wegen der dort fahrenden Regional- und Fernzüge keine zusätzliche Messelinie mit dichtem Takt aufnehmen können, ein drittes Gleis wäre notwendig.

Die Verkehrsbetriebe scheinen zur Anbindung der Messe eine Bus-Lösung zu bevorzugen. Ein Bus, der an Messetagen nonstop zwischen dem Hbf und der Messe pendelt, wäre in der Tat schnell und kostet wenig, allerdings nur solange er nicht im Messe-Auto-Stau steckenbleibt. Daher sollte man besser eine Stadtbahn auf eigenem Gleiskörper realisieren. Eine solche attraktive Verbindung wäre auch die beste vorbeugende Maßnahme gegen den sonst unvermeidlichen Messe-Auto-Stau. Wolfgang Melchert

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