VCD Karlsruhe kfk-Archiv

kreisfairkehr Winter 1997

Inhalt

Klosterstadtexpress Maulbronn
Fahrradprojekt Ettlingen
Editorial
Aktive für Amt und Ehre gesucht
Fahrrad-Wintercheck
Einladung Mitgliederversammlung
Autofreie Solarsiedlung Karlsruhe
Verengung der Ebertstraße
Klimatage in Rastatt

VCD-Klosterstadt-Express nach Maulbronn

Nach 18 Sonntagen Fahrbetrieb auf einer "eigenen Kursbuchstrecke" vom 1. Juni bis 28. September schließt die Bilanz des VCD-Klosterstadt-Express mit insgesamt 3372 Fahrgästen ab. Das Ziel, zu zeigen, daß bei einem entsprechenden Angebot im Zugverkehr von Mühlacker nach Maulbronn auch ausreichend Fahrgäste zum Weltkulturerbe Kloster Maulbronn zu verzeichnen sein werden, wurde erreicht.

Da die DB AG seit dem vergangenen Jahr für die Strecke Maulbronn/West nach Maulbronn-Stadtbahnhof die Stillegung bzw. Abgabe an einen Dritten (z.B. Stadt Maulbronn) betreibt, war diese Aktion wichtig, um die Strecke bei der Bevölkerung und im Gemeinderat bewußt zu machen. Wir müssen nun in Gesprächen mit den Fraktionen im Gemeinderat nachprüfen, ob uns dies so gelungen ist, wie wir es uns vorgestellt haben. Die DB AG möchte demnächst nämlich eine klare Entscheidung sehen.

Sollte die Strecke im nächsten Jahr noch bestehen, so wäre eine Wiederauflage des VCD-Klosterstadt-Express zu überlegen. Allerdings stellt sich dabei die Finanzierungsfrage, denn DM 14.000,- wie in diesem Jahr können der VCD Kreisverband Pforzheim/Enzkreis und der VCD Landesverband Baden-Württemberg nicht noch ein zweites Mal aufbringen. Außerdem ist es - meiner Meinung nach - nicht Aufgabe des VCD, Eisenbahnverkehrsunternehmer zu werden. Vielmehr sollte versucht werden, weitere Sponsoren (auch und gerade die Stadt Maulbronn, aber auch das Land als Eigentümer des Klosters und zur Förderung des Tourismus auf der Schiene) aufzutreiben, die für die Finanzen geradestehen, während der VCD koordinierend und organisierend wirkt. Aber zunächst muß die Strecke erhalten bleiben.

Matthias Lieb, VCD Kreisverband Pforzheim/Enzkreis
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Fahrradförderung in Ettlingen zeigt erste Erfolge

Die "Pilot-Achse" ist fast fertig, der 3 Mio.-Etat für die nächsten 5 Jahre bewilligt und der Verkehrsentwicklungsplan für den Radverkehr verabschiedet: Für das Jahr 1998 wird sich die Projektgruppe "Integriertes Fahrradprojekt Ettlingen" (IFP) viel vornehmen und der VCD ist aktiv dabei.

Wer in Ettlingen in der letzten Zeit beim Radfahren auf die Erde schaut, hat sicherlich die neuen grünen Piktogramme entdeckt, die auf der Pilot-Hauptachse Einsteinstraße-Goethestraße und auch an einigen anderen Stellen, an denen überregionale Radwege durch Ettlingen führen, auf die Fahrbahn gemalt wurden. Es handelt sich hierbei um das neue Symbol, mit denen die Radfahrer auf den Hauptradachsen durch Ettlingen geführt werden sollen. Außer der Markierung werden besonders diese Strecken auch baulich auf den Fahrradverkehr besser eingerichtet: Die Bordsteinabsenkungen werden so nivelliert, daß sie auch mit größerer Geschwindigkeit überfahren werden können, rot eingelegte Fahrradstreifen ermöglichen eine sichere Führung auf der Straße ohne Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern und diverse andere Mißlichkeiten werden beseitigt.

Im neuen Verkehrsentwicklungsplan von September 97 wurde eine Prioritätenliste hinsichtlich der Verkehrsachsen festgelegt, ein Radweg-Leitsystem entwickelt und ein Konzept für Fahrradstellplätze verabschiedet. Bei der nächsten Sitzung des Projektausschusses im Dezember werden Maßnahmen für 1998 beschlossen.

Ein Problem stellt die Unterführung Einsteinstraße dar: Hier wird ein 6 m breiter Tunnel vom gesamten Verkehr genutzt. Bisher ist nur auf einer Seite ein schmaler Streifen für Fußgänger markiert. Radfahrern wird durch Beschilderung das Absteigen befohlen Das ist etwa so sinnvoll wie ein entsprechendes Schild "Autofahrer aussteigen" - und wird natürlich schon aus Selbstschutz von niemandem befolgt. Denn die Fußgänger sind hier wirklich arm dran, durchqueren in der Angst den Tunnel, daß zwei Fahrzeuge sich womöglich neben ihnen begegnen. Wahrscheinlich ist hier die subjektive Gefährdung höher als die objektive Gefahr - aber einen Unfall ausschließen kann man eben auch nicht. Fast alle Beteiligten sehen Handlungsbedarf, nur die Lösung ist schwierig. Ein separater Fuß- und Radweg-Tunnel ist wohl finanziell nicht machbar. Ein Rad- und Fußweg auf beiden Seiten könnte nur je 1,5 m breit sein - zu schmal für Mischverkehr. Also nur Gehwege beidseitig, oder ist nur ein einseitiger breiter Fuß- und Radweg besser? Und für die Autos mit einer Beschilderung als Engstelle oder mit Ampel? Viele Fragen, die alle noch offen sind. Sicher ist nur, daß es nicht so bleiben kann.

Auch die Führungsformen für den Radverkehr, die nach dem Inkrafttreten der Fahrradnovelle zur StVO vom 1.9.97 möglich sind, werden in das IFP einfließen, so z.B. die Freigabe von Einbahnstraßen für den Radverkehr in beiden Richtungen.

Johannes Kloppenborg / Johannes Honné
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Editorial

Die Autofreie Solarsiedlung Karlsruhe ist jetzt in einer schwierigen Phase: Auf einer Veranstaltung des Werkbunds (als Berater) und der städtischen Volkswohnung (als Eigentümerin des Geländes) durfte die ASKA e.V. nicht auf dem Podium mitwirken, war lediglich im Vorraum geduldet. Über die Pläne der Volkswohnung wurde nur sehr wenig verraten, aber ein Kernsatz blieb doch haften: Bei der Art der Siedlung sollen die Wünsche der verschiedenen Interessenten berücksichtigt werden. Aber genau so funktioniert eben eine autofreie Siedlung nicht: Nur wenn Parkplätze bei den Häusern von vornherein ausgeschlossen werden, kann sich eine Oase der Autofreiheit bilden. Sonst wird die (Mehr- oder Minderheit) der Autobesitzenden eine ganz normale Verkehrsführung erreichen. Man kann also gespannt sein, wie ASKA (siehe Bericht) das meistert. Jedenfalls können zusätzliche an Autofreiheit Interessierte bestimmt nicht schaden.

Eine Bemerkung am Rande: Bei einem Kongreß zur weltweiten Agenda 21, an dem 30 Vertreter aus Entwicklungsländern teilnahmen, hat die Stadtverwaltung Stuttgart das Projekt "Stuttgart 21" als Aktion im Rahmen des Umweltschutzes vorgestellt. Die anwesenden Vertreter aus Lateinamerika und Afrika wußten dabei nicht, ob sie angesichts solcher Unverfrorenheit in Lachen ausbrechen sollten oder sich auch nur annähernd ausmalen könnten, was sie mit den veranschlagten Kosten von 5.000.000.000 DM (in Worten: 5 Milliarden) in ihren Ländern alles bewegen könnten; das auch dann, wenn man berücksichtigt, daß ein Teil der Kosten durch Verkauf der freiwerdenden Grundstücke beglichen wird.

Johannes Honné, Michaela Müller
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Aktive für Amt und Ehren gesucht!

Wie in der Einladung zur Mitgliederversammlung ersichtlich, wird nächstes Frühjahr ein neuer Vorstand für den Kreisverband Karlsruhe gewählt. Dabei werden drei heutige Mitglieder des Vorstandes, die Vorsitzende, die stellvertretende Vorsitzende und die Schatzmeisterin ausscheiden. Es wird also einen größeren Personalwechsel bei den Aktiven geben

Vorstand? SchatzmeisterIn? Das sind doch bestimmt ganz abgehobene Leute, ständig in Action, mit einem Haufen Arbeit und obendrein noch ExpertInnen in allen Sachfragen des Verkehrs? So stellt es sich das gemeine Mitglied vielleicht vor und ist abgeschreckt. "Das kann ich nicht machen, ich habe viel zu wenig Zeit und viel zu wenig Ahnung."

Es sollte sich niemand von dem Titel ‚Vorstand' abschrecken lassen. Es wird bei diesen Ämtern nicht erwartet, daß hier jemand Tag und Nacht nur für den VCD tätig sein muß. In erster Linie ist es mal eine formale Stellung, die eben irgendwer bekleiden muß, will der Kreisverband als solcher bestehen bleiben. Natürlich sollten die Vorstandsmitglieder (incl. SchatzmeisterIn) einen Überblick über die laufenden Aktivitäten haben, aber ohne daß sie überall direkt beteiligt sein müssen (den Überblick bekommt man mit der Zeit von alleine). Sie sollten, wenn möglich, einigermaßen regelmäßig an den Aktiventreffen (und bei Lust und Laune auch am anschließenden Italiener-Besuch) teilnehmen. Sie sollten Interesse an verkehrspolitischen Fragen haben, aber wer hat das nicht? Die Problematik betrifft uns alle in vielfältiger Weise.

Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten, einen Einstieg zu finden. Man kann einfach zu den Aktiventreffen kommen und sich die Sache mal ansehen und anhören. Wenn schon jemand eine Idee hat oder von einer Verkehrssitutation persönlich betroffen ist, gibt es die verschiedensten Möglichkeiten in der Vereinsarbeit, etwas umzusetzen. Sind Sie vielleicht begeisterter Radler und stört Sie auch schon immer das Gleiche? Oder umweltbewußte Autofahrerin, die Verbesserungsvorschläge aus ihrer Sicht hat? Wir freuen uns über jeden und jede, die sich aufraffen können, und Lust haben, mal was Neues (oder doch schon Altbekanntes?) auszuprobieren und auch neue Leute kennenzulernen. Bis zu den Wahlen im April ist noch genügend Zeit auch für neu Hinzukommende, den VCD näher kennenzulernen und sich die Sache mit den Ämtern mal zu überlegen.

Michaela Müller
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Fahrrad-Wintercheck

Spätestens wenn das Frühjahr da ist, hat das Fahrrad fit zu sein. Doch leider kommen viele erst dann auf die Idee, die Werkstatt aufzusuchen. Und meistens alle zur gleichen Zeit. Massen von Fahrrädern sind dann zu warten und durchzuchecken, Reparaturen und Umbauten müssen ausgeführt werden. Wartezeiten sind unumgänglich. Das kann auch anders gehen, wenn Sie jetzt Ihr Fahrrad zum Radladen bringen. So müssen Sie nicht warten, sollten sich aber vorher anmelden. Bis zum 28.2.98 bietet der Verband selbstverwalteter Fahrradläden die Aktion Wintercheck an: Lassen Sie für eine Pauschale von 50 DM (für VCD-Mitglieder) Ihr Fahrrad durchchecken. Nicht nur angesichts des nahenden Weihnachtsfestes wäre auch das Verschenken eines Gutscheins für einen solchen Check eine gute Idee - etwa wenn Ihnen aufgefallen ist, daß ein Fahrrad es nötig hätte. In unserem Verbreitungsgebiet beteiligen sich "Rad und Tat" in Karlsruhe und Radsport Rehberger in Ettlingen.

Aber auch andere Radläden bieten ähnliche Angebote, z.B. das Mühlburger Radhaus für 25 DM - fragen Sie einfach nach. Dabei sollten Sie sich auch genau sagen lassen, welche Arbeiten in dem Angebot enthalten sind, damit Sie die Preise wirklich vergleichen können.

Johannes Honné

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Jahreshauptversammlung und zehnjähriger Geburtstag des VCD Karlsruhe

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde des VCD!

Am Dienstag, den 28. April 1998 findet ab 19 Uhr unsere jährliche Mitgliederversammlung in der Gaststätte "Zum kleinen Ketterer", Adlerstraße 34, Karlsruhe statt. Außerdem feiern wir das 10 - jährige Bestehen des Kreisverbands.

Die Tagesordnung für das Pflichtprogramm dieser Jahreshauptversammlung steht schon fest:

1) Begrüßung
2) Wahl der Versammlungsleitung
3) Rechenschaftsbericht des Vorstandes
4) Kassenbericht 1997 und Bericht der Kassenprüfer
5) Entlastung des Vorstands
6) Satzungsanträge zu §§ 1-11
7) Neuwahl des Vorstands
8) Wahl der Delegierten für die Landesdelegiertenkonferenz und Vorschlag der Delegierten für die Bundesdelegiertenkonferenz
9) Haushaltsplan 1998, laufende und geplante Projekte
10) nicht-satzungsrelevante Anträge
11) Verschiedenes

Im Anschluß möchten wir gerne den zehnjährigen Geburtstag des VCD-Kreisverbands Karlsruhe feiern. Das Programm hierzu wird in der Frühjahrsausgabe des kreisfairkehr veröffentlicht.

Anträge zur Jahreshauptversammlung können bis spätestens 14. April 1998 beim Vorstand eingereicht werden.

Auf der letzten Hauptversammlung im April 1997 wurde eine Satzungsänderung bezüglich der Verwendung des Vereinsvermögens bei einer eventuellen Vereinsauflösung beschlossen. Dies geschah auf ausdrücklichen Wunsch des Finanzamts. Als Folgeerscheinung bittet nun der Landesverband um eine neuerliche Satzungsänderung, um die aus der Anfangszeit des VCD stammende Satzung des Kreisverbands an die heute gültige Mustersatzung des Landes- und Bundesverbands anzupassen. Zur Vorbereitung der Hauptversammlung möchten wir Ihnen die vorgeschlagenen Änderungen frühzeitig zur Verfügung stellen. Allerdings werden wir auf das Abdrucken der gesamten Satzung im kreisfairkehr verzichten, da fast eine ganze Ausgabe damit gefüllt wäre. Stattdessen möchte ich Sie bitten, bei Interesse eine Gegenüberstellung der alten und der angestrebten neuen Satzung in der Geschäftsstelle anzufordern.

Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung der Mitglieder des Kreisverbands an dieser Geburtstagsfeier.

Ihre Marion Schroedter (1. Vorsitzende)
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Autofreie Solarsiedlung

Seit etwa zwei Jahren setzen sich mittlerweile über fünfzig Mitglieder des gemeinnützigen Vereins "Autofreie Solarsiedlung Karlsruhe e.V." (ASKA) für die Initiierung und Realisierung einer autofreien Solarsiedlung in Karlsruhe ein. Das Projekt stieß auf großes Interesse und Unterstützung bei öffentlichen und privaten Institutionen.

Die Modellsiedlung zeichnet sich aus durch ein auf autofreie Haushalte zugeschnittenes Mobilitätskonzept, durch preiswertes ökologisches Bauen mit solarer Energieversorgung, durch die frühzeitige Beteiligung der zukünftigen BewohnerInnen und durch die Beachtung sozial-integrativer Aspekte des Wohnens.

Positiv bewertet ASKA, daß Teile der Idee inzwischen von der Volkswohnung aufgegriffen wurden. Auf dem Gelände der ehemaligen "smiley barracks" soll ab 1998 preiswertes ökologisches Bauen mit solarer Energieversorgung realisiert werden.

Die Vorstellungen der ASKA gehen jedoch weiter: Ein zukunftsfähiges Siedlungskonzept soll insbesondere auch das autofreie Wohnen und sozial-integrative Aspekte umfassen.

ASKA möchte die Idee der autofreien Solarsiedlung nun einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Deshalb haben wir die wesentlichen Ideen und Zielsetzungen zu einer Plakatausstellung zusammengestellt, die an verschiedenen Orten in Karlsruhe präsentiert werden soll.

Nach dem Start in der Geschäftsstelle des Verbandes der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer Karlsruhe und Umgebung e.V. wird die Ausstellung vom 17.11. bis 8.12.97 im Umweltzentrum Kronenstraße zu sehen sein.

Ein ASKA-Infotreffen findet jeden 4. Dienstag im Monat 19-20 Uhr statt. Das allgemeine Treffen findet jeden zweiten und vierten Dienstag um 20 Uhr statt.

Holger Wolpensinger
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Verengung der Ebertstraße

Seit Oktober bis Ende Dezember ist die Ebertstraße zwischen Karl- und Brauerstraße auf je eine überbreite Fahrspur pro Richtung von 4,75 m Breite verengt. Mit der provisorischen Maßnahme soll getestet werden, ob nach dem Einbau der Straßenbahngleise auch diese Fahrbahn ausreicht, um den Verkehr aufzunehmen.

Vor dem Umbau hatte die Polizeibehörde noch vehement bestritten, daß der Verkehr trotz dieser Verengung der Straße ungehindert fließen könnte. Einen Monat nach dem Einbau der Begrenzungen gab die Polizeibehörde dann zu, daß entgegen den Erwartungen der Verkehr doch erstaunlich gut floß. Man ging davon aus, daß sich ein Teil des Verkehrs verlagert habe, ohne daß aber nennenswerte Probleme in den anderen Straßen auftraten. Kurz danach erschienen Leserbriefe in der BNN, in denen sich einige Anwohner der umliegenden Straßen über zusätzlichen Verkehr beklagten und auch Anwohner der Ebertstraße Stauungen bemängelten, die sie auf die Verengung zurückführten. Gleichzeitig wurde bekannt, daß auf der parallelen Südtangente während des Versuchs zeitweilig eine Spur gesperrt war und es so zu erheblichen Rückstauungen dort und Ausweichverkehr durch die Ebertstraße kam.

Nach unseren Beobachtungen gibt es in weiten Teilen der Straße keine Probleme. Lediglich zwischen Karlstraße und der Ampel am Barbarossaplatz stauen sich manchmal Autos. Der Grund hierfür ist die fehlende Koordination zwischen der verkehrsabhängigen Ampelanlage an der Karlstraße und den festen Taktzeiten der Ampelanlage am Barbarossaplatz. Passen die Grünphasen einmal nicht zusammen, entstehen Stauungen, die sich aber in einer Grünphase wieder auflösen.

Wir plädieren daher dringend dafür, die Ebertstraße wie geplant umzubauen. Gleichzeitig sollten die Ampelschaltungen angepaßt und in den möglichen Ausweichstraßen verstärkt Tempokontrollen durchgeführt werden. Denn wenn man dort Tempo 30 wirklich einhalten muß, ist man auf Schleichwegen langsamer als auf der Durchgangsstraße.

Marion Schroedter
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Rastatter Klimatage zum Thema Verkehr

Die Stadt Rastatt hat erfreulicherweise vom 3.-7.11. den Versuch unternommen, die Bevölkerung über den Zusammenhang von Klimaschutz und Verkehr aufzuklären. Dabei wurde in Vorträgen mit guter Besetzung informiert und diskutiert, Schüler und Lehrer wurden über verschiedene Angebote mit dem Thema konfrontiert und auf einer abschließenden Verkehrsmesse wurden neueste Entwicklungen vorgestellt.

Einige Erkenntnisse aus den Klimatagen:

Busse mit Erdgasantrieb sind derzeit am umweltverträglichsten. Die Stadt Rastatt kauft nochmals zwei und hat ab 1998 fünf Fahrzeuge im Einsatz. Eine bessere Vertaktung von Bussen und Bahnen ist wichtig, insbesondere muß eine Kommunikation (Funk/Leuchten) bei Bahnverspätungen im Abendverkehr mit den abfahrenden Bussen organisiert werden, um Wartezeiten von einer Stunde zu vermeiden. Die Service-Angebote am Bahnhof für Reisende müssen verbessert werden. Die gerade in Betrieb genommene elektronische Infotafel informiert die ankommenden Reisenden über die nächsten 5 Buslinien. Dies ist äußerst positiv zu bewerten.

Die fahrradfreundliche Stadt fängt im Kopf an! Die Verbesserung hängt nur begrenzt mit den eingesetzten Geldmitteln zusammen. Fahrradfahren muß für die mittlere und ältere Generation im Kurzstreckenbereich attraktiv gemacht werden. ein langfristiges Gesamtkonzept ist nötig, dabei sind folgende Punkte wichtige Elemente: verbesserte Sicherheit auf wichtigen Fahrradtrassen, vernünftige Fahrradabstell- und -abschließmöglichkeiten, Fahrradstation am Bahnhof, gute große Beschilderung, einen Fahrradplan für das Stadtzentrum. Dabei ist immer zu berücksichtigen, daß von einem guten Fahrradverkehr auch die Autofahrer profitieren.

Car-Sharing: Der Anschluß der Stadt Rastatt an Stadtmobil Karlsruhe scheint möglich. Die VCD-Ortsgruppe wird die Suche nach 30 Mitgliedern aktiv unterstützen, es ist dabei daran gedacht, die Firma Mercedes-Benz als Sponsor zu gewinnen. Wir hoffen, daß Mercedes dem Stadtmobil 2 A-Klasse-Fahrzeuge zum Preis von einem verkauft. Die Stadt Rastatt würde sicherlich kostenlos zwei Stellplätze in der Kernstadt und am Bahnhof zur Verfügung stellen.

Mobilitätsberatung der VCD-Ortsgruppe: Je nach Ausstattung der Haushalte mit einem PC gibt es drei Möglichkeiten:

a) Ohne Modem ist die CD-ROM der Bahn die kostengünstigste Variante.

b) EFA-win erfordert ein Modem (200 DM) plus CD (20 DM) und läuft auch mit normalem Telefonanschluß. Die Lücken in Baden-Württemberg/Saarland sollten in den nächsten Monaten geschlossen werden. Dann ist dieses System mit Ortstarif ein preiswertes Angebot.

c) Internetauskunft ist mit Stadtplänen und Streckendarstellung sehr kundenfreundlich, jedoch sind die laufenden Gebühren für Telecom/Provider neben der PC-Ausrüstung zu beachten. Wegen der längeren Belegung der Telefonleitung ist ein ISDN-Anschluß (48 DM/Monat) mit drei Rufnummern zu empfehlen.

Noch eine Empfehlung für die Organisation von Klimatagen:

Trotz guter Werbung in den Medien war das Besucherinteresse bei Vorträgen schlecht, an der erkehrsmesse mäßig. Die Aktivitäten im Schulbereich waren zufriedenstellend. Aus unserer Sicht müssen Fachvorträge auf mindestens zwei Wochen verteilt und noch etwas stärker auf die Rastatter Situation bezogen werden. Beispielsweise könnten Verbände die Probleme der Bürger auflisten, dokumentieren und vorher an die Referenten weitergeben. Eine Verkehrsmesse sollte samstags parallel zum Wochenmarkt (Mai - September) stattfinden.

Die Erkenntnisse aus den Klimatagen für die VCD-Ortsgruppe Rastatt: Wir konnten wichtige Impulse für unsere zukünftige Arbeit aufnehmen. Insbesondere hat es vielfältige Kontakte und Gespräche zwischen uns (vier Aktive), Stadtplanungs- und Umweltstellen der Verwaltung und den Busunternehmen gegeben. Für das kommende Jahr haben wir uns konkrete Schwerpunkte vorgenommen:

Die Verbesserung der Übergangssituation am Rastatter Bahnhof bis zur Realisierung eines Gesamtkonzeptes im Jahre 2000: Es sollten weitere Fahrradabstellplätze am Bahnsteig 1 (nah und trocken) installiert werden.

Eine Telefonzelle und ein WC sollte es am Bahnhofsvorplatz auch geben, ebenso wie bessere Informationsmöglichkeiten über die Stadt.

Eine bessere Koordinierung von Stadtbahnen und Zügen mit den Bussen und ein besseres Verspätungsmanagement sind notwendig.

Wir wollen uns für die beiden A-Klasse Mercedes für Stadtmobil Karlsruhe bemühen, um Car-Sharing in Rastatt anzustoßen

Eine Veranstaltung der VCD-Ortsgruppe mit Mobilitätsberatung ist im Frühjahr 1998 geplant. Bis Juli 1998 möchten wir in Zusammenarbeit mit der Stadt und anderen Gruppierungen einen neuen Stadtplan mit Fahrradplan, Hinweisen für Behinderte, Parkplätzen, ÖPNV-Hinweisen, einem Revolutionspfad und einem Hotelführer erarbeiten.

Harald Lamm
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